Liebe, Lust und Blasphemie: die neue „Jüdische Literatur“ ist da

18. März 2010 § Ein Kommentar

Heute erscheint pünktlich zur Leipziger Buchmesse die Literaturbeilage der Jüdischen Allgemeinen, die ich konzipiert und redigiert habe. Darin schreibt Marko Martin über Kati Marton, Hannes Stein über Meir Shalev, Sabine Pamperrien über Iris Hanika, Ingo Way über Philip Roth, Jörg Sundermeier über Benjamin Stein, Ayala Goldmann über Jacques Chessex, außerdem gibt es neue Bücher von Georg Kreisler, Asaf Schurr, Fritz Stern, Avi Primor, Shel Silverstein, Michel Bergmann, Josh Bazell, Yishai Sarid u.v.m. Eine Kostprobe findet sich hier, der Rest am Kiosk.

Mit Hannes Stein …

8. Oktober 2008 § Hinterlasse einen Kommentar

… zwischen Himmel und Hölle.

Tomologie

28. August 2008 § Ein Kommentar

Auch Hannes Stein hat Wirners und meinen Artikel über die Antideutschen gelesen, ist davon angetan und schreibt auf der Achse des Guten dazu:

Dieser Witz—ich gebe es zu—stammt nicht von mir, sondern von Manès Sperber: Tomologie, schrieb er, sei die Sektenkunde, da es sich bei “Entomologie” ja um die Insektenkunde handelt.
Hier ein weiterer Beitrag zu diesem Fach. Ich wusste ja, dass evangelikale Christen in den USA zwar sehr proisraelisch sind, sich andererseits aber nicht wirklich für Juden interessieren, jedenfalls nicht für real existierende Juden, sondern nur für jenes Israel, das im kommenden apokalyptischen Endkampf seine Rolle zu spielen hat, bevor esus vom Himmel schwebt und alle erlöst. Nun lerne ich, dass es im Grunde dieselbe Theologie auch in einer rotlackierten Version gibt. Manès Sperber hätte nicht schlecht gestaunt! Aber vielleicht hätte er es auch ganz natürlich gefunden.

Bilderloses Grauen

17. April 2008 § Ein Kommentar

Hannes Stein macht auf einen gefährlichen blinden Fleck im Bewußtsein der westlichen Öffentlichkeit aufmerksam:

Was entgeht uns, während die ganze Welt … mit dem Krieg gegen den radikalen Islam beschäftigt ist …: Welchen Fehler sind wir gerade jetzt im Begriff zu begehen, der uns im Rückblick geradezu lachhaft offenkundig vorkommen wird, für die Zeitgenossen aber auf seltsame Weise unsichtbar bleibt? …

Wenn ich meinen letzten Silberdollar wetten sollte, was der Menschheit in 50 Jahren … erhebliches Kopfzerbrechen bereiten wird, dann würde ich sagen: der Wiederaufstieg des Sozialismus. …

Dafür gibt es – mindestens – drei Gründe. Erstens hört das Versprechen des Sozialismus nicht auf, verführerisch zu sein. Es ist ja einfach wahr, dass der Kapitalismus außer enormem Reichtum auch soziale Gegensätze produziert; … dass die auf Eigentum basierende Marktwirtschaft sich ideologisch nicht rechtfertigen kann. Sie funktioniert halt, das ist alles. …

Zweitens ermöglichen die sozialistischen Theorien (allen voran der Marxismus) denen, die an sie glauben, ungeheuer viel zu verstehen, ohne dass sie ungeheuer viel studieren müssten. An allem Elend sind im Zweifel die sozialen Verhältnisse schuld. …  Das lästige Herumrecherchieren, das Stochern in banalen Fakten entfällt. (Man darf es als „Positivismus“ sogar von Herzen verachten.) …

Drittens gilt der Sozialismus – im Gegensatz zum Faschismus – als rein und unschuldig. Ich bin nicht sicher, ob in 50 Jahren noch irgendjemand (außer den Juden und den Deutschen) wissen wird, was Auschwitz war. Ich bin aber ziemlich zuversichtlich, dass sich bis dahin kein Mensch mehr an den Archipel Gulag erinnert. Schon heute befindet der Stalinismus sich kaum mehr im öffentlichen Bewusstsein. Der Grund ist simpel: Es gibt kein verbreitetes, kein jederzeit aus dem Gedächtnis abrufbares Bild vom Gulag. Anders als die Bahngeleise, die zur Rampe von Auschwitz führen, ist die Landschaft von Workuta nicht Teil der populären Mythologie. Es gibt nicht einen Hollywoodfilm über den Archipel Gulag …
Es gibt übrigens auch keinen Film über jenen namenlosen Horror, der so nett als „chinesische Kulturrevolution“ bezeichnet wird. Mit anderen Worten: Wer den Nazis sein „Nie wieder!“ entgegenschmettert, kann auf einen reichen Fundus von historischen Reminiszenzen zurückgreifen. Wer den sozialistischen Nostalgikern mit einem „Nie wieder“ begegnen will, hat lediglich das dünne Bewusstsein von irgendetwas Ungutem auf seiner Seite. Auf wie vielen Bücherregalen dieses Planeten stehen denn die Bücher von Alexander Solschenizyn und Robert Conquest?

Auch Furor kann witzig sein

19. März 2008 § Hinterlasse einen Kommentar

Auch Hannes Stein findet Götz Alys 68er-Buch gut. Und interessant: Gerade den Vorwurf vieler Rezensenten, Alys „Furor“ kranke an Humorlosigkeit, teilt Hannes Stein nicht: „Das Buch ist streckenweise sehr witzig.“ Was wiederum meinem Leseeindruck entspricht.

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