Ein Nachruf auf Katharina Rutschky

16. Januar 2010 § 2 Kommentare

Diese Frau ist gefährlich, hatte es geheißen, damals, Anfang und Mitte der neunziger Jahre. Da wagte es doch tatsächlich jemand, noch dazu eine Frau, dem Wahngebilde vom allgegenwärtigen und epidemischen Kindesmißbrauch, das sich an Universitäten, in Feuilletonredaktionen und Familienministerien ausgebreitet hatte, Fakten entgegenzusetzen. Katharina Rutschky legte sich mit Feministinnen an, für die Sex und Vergewaltigung mehr oder weniger das gleiche waren, und ließ in ihrem Buch Erregte Aufklärung den aufgeblähten „Dunkelziffern“ über sexuelle Gewalt, die Vereine wie Wildwasser oder Zartbitter in die Welt gesetzt hatten, um ihre Existenz zu rechtfertigen, die Luft ab.

Das konnten die entsprechenden Milieus nicht auf sich sitzen lassen. Flugs wurde Rutschky als „Täterschützerin“ diffamiert. Als sie an der FU Berlin einen Vortrag halten wollte, wurde sie von aufgebrachten „FrauenLesben“ tätlich angegriffen und gewürgt. Weil sie Gewalt gegen Frauen und Kinder verharmlost habe. « Den Rest dieses Eintrags lesen »

Schuldabwehr

29. Januar 2008 § Hinterlasse einen Kommentar

In der Berliner Zeitung schreibt Götz Aly eine Sammelrezension über diverse Bücher zum Thema 1968:

  • Von ihren früheren Unworten und Untaten reden die Achtundsechziger nicht gerne. Stattdessen verstecken sie sich hinter dem Terror der RAF, dem „durchgeknallten“ Andreas Baader, der „kalten“ Gudrun Ensslin oder der „verzweifelten“ Ulrike Meinhof. Nach derselben Methode verfuhren die Deutschen 1945. Statt über ihr eigenes Handeln nachzudenken, dämonisierten sie Adolf Hitler zum einzig Schuldigen. Wie die hier vorzustellenden Neuerscheinungen zu 1968 zeigen, stricken die revolutionären Ruheständler ihre Biografien fast alle nach dem Muster, das Franz Schönhuber 1983 zum Titel seiner verklärenden Erinnerungen an die Waffen-SS erhob: „Ich war dabei“. Demnach kann, wer nicht dabei war, auch nicht mitreden. Im Ton sind die älteren 68er-Herrschaften ziemlich defensiv geworden, frei nach dem auch schon bekannten Motto „Es war nicht alles schlecht“.

Kurz zuvor hatte Aly mit Katharina Rutschky über ’68 diskutiert.

(Via Sendungsbewußtsein.)

Keine ausgleichende Gender-Ungerechtigkeit!

13. April 2007 § Ein Kommentar

Katharina Rutschky:

Es wäre falsch, Kinderbetreuung und Familienarbeit, deren sich Frauen bis in die jüngste Zeit nicht entziehen konnten, nun, quasi aus Rachsucht, auch noch Männern aufzutragen. Sollen die Männer auch mal Scheiße schippen, denkt die Feministin – dass den Kindern aber mit unwilligen Vätern so wenig gedient ist wie seinerzeit mit Frauen, die zu Müttern versklavt wurden, gibt die Kinderpsychologin zu bedenken. Wenn Väter acht Wochen lang ihr Baby pflegen, wie es das Elterngeld vorsieht, so lernen sie da gewiss eine Menge, und ihre Sicht aufs Leben, nicht zuletzt die Frauen- und Familienpolitik, wird sich zum Klugen verändern. Andererseits haben die allermeisten Männer jede Weisheit, jede Einsicht, jede Erfahrung, die die Kinderpflege mit sich bringt, nach acht Wochen genauso intus wie die Frauen, die sich mangels Krippenplätzen und anderer Umstände ihren Kleinkindern so viel länger zur Verfügung gestellt haben. Man sollte jetzt Männer nicht zu etwas zwingen, von dem der Feminismus die Frauen befreit hat.

Aus eben diesem Grund ist Rutschky übrigens für Krippen. Der ganze lesenswerte Text mit weiteren guten Gründen steht hier.

Wo bin ich?

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