Genosse Denunziant

4. Dezember 2007 § 11 Kommentare

Der antideutsche Blogger Hector Calvelli schickte eine Mail an die dreiköpfige GbR „Die Achse des Guten“, die er freundlicherweise auch mir zur Kenntnis gab. Hier sei sie dokumentiert – zum einen, weil damit nun geklärt sein dürfte, wer versucht, den Autor Michael Holmes aus der Achse des Guten herauszumobben (Liza war es also nicht; sorry nochmal), und zum anderen, weil sie den – groteskerweise sogar teilweise erfolgreichen – Versuch antideutscher Linksradikaler belegt, einem islamismuskritischen und proisraelischen liberalen Milieu zu oktroyieren, worüber es zu diskutieren und wozu es zu schweigen hat. Hier nun die Mail von Calvelli, nebst Kommentaren:

Meine lieben Herren,

in der Diskussion um Mr. Holmes und seinen (gelöschten) Artikel zur Antifa scheint mir ein wesentlicher Aspekt unterzugehen:

Es sollte für einen anständigen Linken (und vielleicht gibt es derer gar noch zwei oder drei) in keinster Weise ein Problem darstellen, wenn totalitäre Gewaltphantasien kritisiert werden. Es sollte vielmehr seine Sache selbst sein. Doch darum geht es Mr. Holmes keineswegs. « Den Rest dieses Eintrags lesen »

Böll-Stiftung: Warum Tony Judt a priori kein Feind Israels sein kann

30. November 2007 § 2 Kommentare

Das Enervierende an Diskussionen über Antisemitismus ist meist die Bauernschläue des Gegenübers, mit der in den immergleichen drei Schritten erklärt wird, daß etwas nicht antisemitisch sein könne, weil 1.) der Urheber des in Frage stehenden selber jüdisch oder aber ein großer Freund der Juden und des israelischen Staates sei, 2.) Kritik an XY ja nicht Anti-XY sei und 3.) niemand behauptet habe, er wolle sofort alle Juden aus rassischen Gründen vernichten, was allein ja die Bezeichnung Antisemitismus verdienen würde.

Wie berichtet, hat die Jüdische Gemeinde Bremen gegen die Verleihung des Hannah-Arendt-Preises an den antizionistischen Historiker Tony Judt protestiert. Das Preisgeld stiftet die Heinrich-Böll-Stifung. Nun ist zu lesen:

Peter Rüdel von der Bremer Heinrich-Böllstiftung kann die Kritik nicht nachvollziehen. Judt sei kein Israelkritiker sondern ein Kritiker der aktuellen Politik Israels. Ein Mann, der freiwillig in der israelischen Armee gedient habe, stelle gewiss nicht Staat Israel in Frage.

Wieso folgt das aus dem? Er kann doch früher in der israelischen Armee gedient haben und heute Israel in Frage stellen. Daß er das tut, kann man nachlesen, denn er hat es selbst aufgeschrieben. 2003 in seinem Essay „Israel: The Alternative“ in der New York Review of Books. Entweder stellt Rüdel sich dumm, oder er kann nicht lesen, oder er hat schlicht Desinteresse am Preisträger. Dann könnte er sich allerdings von Kundigen über dessen antizionistische Positionen aufklären lassen. Oder dient bei der grünen Heinrich-Böll-Stiftung neuerdings militärische Fronterfahrung als Wahrheitsbeweis?

Hannah-Arendt-Preis für Antizionismus

29. November 2007 § Ein Kommentar

Morgen wird dem britisch-amerikanischen Historiker Tony Judt der Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken der Stadt Bremen verliehen. Dagegen protestieren Elvira Noa und Grigori Pantijelew vom Präsidium der Jüdischen Gemeinde Bremen in einem offenen Brief an die Jury des Hannah-Arendt-Preises, die Heinrich-Böll-Stiftung und den Bremer Senat. Die Autoren zitieren anti-israelische Äußerungen Judts – wie die, Israel sei „ein Besatzer und Kolonialist“ und „ein politischer Anachronismus“ – und schreiben: „In der Jurybegründung wird peinlichst genau vermieden, nur ein einziges Wort über Judts Verdienste auf dem Gebiet des palästinensischen ideologischen Kampfes zu verlieren.“ Judt hatte in der Vergangenheit mehrfach die Auflösung Israels als jüdischer Staat gefordert. „Sein Programm des binationalen Staates ist, nach treffenden Worten Leon Wieseltiers, ,keine Alternative für Israel‘, sondern ,die Alternative zu Israel‘“, heißt es in dem offenen Brief. Desweiteren zeigen sich Noa und Pantijelew „irritiert“ darüber, „dass die Preisverleihung an einem Freitagabend und die Diskussionsveranstaltung an einem Samstagmorgen stattfindet. Jüdinnen und Juden, die traditionell den Schabbat begehen, sind also von der Teilnahme ausgeschlossen“.

(Der vollständige Offene Brief findet sich hier.)

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