Pfui, diese Jungmachos!

9. Februar 2008 § Ein Kommentar

Mariam Lau macht in der heutigen WELT auf einen Umstand aufmerksam, an dem die deutsche Integrationspolitik bisher eben auch scheiterte – an ihrer Jungen- und Männerfeindlichkeit:

Sie (die Integrationspolitik) war und ist nämlich zu stark auf die Frauenbefreiung ausgerichtet – ein Kollateralschaden des deutschen Feminismus. Frauen sollen vor Ehrenmorden geschützt, zu Sprachkursen angehalten und aus den 30 Quadratmetern Deutschland gerettet werden, während einem zum Pater Familias eigentlich gar nichts mehr einfällt. Die Väter sind oft einfache, vielleicht zu Ohrfeigen neigende Männer vom Land, die keinen Schimmer davon haben, was von ihren Kindern in der Schule erwartet wird. Für ihre Söhne kann man sich vielleicht noch erwärmen, wenn sie Kindergartenkinder sind, aber danach wird es schwierig mit den Sympathien. Niemand braucht die lauten, nervigen jungen Machos.Aber ähnlich wie Erdogan für Vernunft und Verantwortlichkeit zu gewinnen war, als man dazu an ihn appellierte, wird es der türkische Familienvater auch sein. Ohne oder gar gegen ihn geht es jedenfalls nicht.

„Das war nicht zum Lachen“

21. Dezember 2007 § Hinterlasse einen Kommentar

Lesenswert! Das Interview mit Esther Vilar („Der dressierte Mann„) in der Schweizer Weltwoche: „Liebe macht unfrei„.

Feministische Planwirtschaft – Neue Folge

13. November 2007 § Hinterlasse einen Kommentar

Ein norwegisches Gesetz schreibt allen börsennotierten Unternehmen vor, bis zum 1. Januar 2008 mindestens 40 Prozent ihrer Aufsichtsratssitze mit Frauen zu besetzen. Vom Gesetz sind 517 Unternehmen betroffen. Bereits seit 2004 müssen Unternehmen im öffentlichen Besitz eine vergleichbare Quote erfüllen. „Wenn Firmen diese Vorgabe nicht erfüllen, verstoßen sie gegen das Gesetz“, sagte der norwegische Außenminister Gahr Störe dem „Tagesspiegel am Sonntag“. Die Firmen sollten sich bewusst sein, dass sie „das Risiko eingehen, aufgelöst zu werden“. (Quelle)

Eine Firma in Norwegen kann also vom Staat aufgelöst werden, wenn sich ihr Aufsichtsrat anders zusammensetzt, als vom Staat vorgeschrieben. Hat das noch irgendetwas mit wirtschaftlicher Freiheit zu tun? Und was, wenn sich nicht genügend geeignete Kandidatinnen finden, um die 40-Prozent-Quote zu erfüllen? (Na, dann nimmt man eben ungeeignete.) Wie wäre es eigentlich, wenn sämtliche Unternehmer, Vorstände, Aufsichtsräte komplett zurückträten und sagen würden: Nun macht euren Kram alleine? Dann hätten wir endlich das sozialistische, ökologische und geschlechtergerechte Paradies – und könnten uns ungestört dem Reisanbau widmen.

Ehrenmordstatistik

8. November 2007 § Hinterlasse einen Kommentar

In der Türkei sind die meisten Opfer von Ehrenmorden männlich. Zwischen 2001 und 2006 wurden in der Türkei etwa 500 Frauen und 700 Männer aus Gründen der „Ehre“ ermordet. In Deutschland sind laut einer Studie des BKA immerhin ein Drittel der Opfer männlich. Zwischen 1996 und 2005 gab es hier 55 Ehrenmorde bzw. -versuche mit insgesamt 70 Opfern. 48 der Opfer waren weiblich, 22 männlich. 36 Frauen und 12 Männer kamen zu Tode.

SPD: Männer sind keine Menschen

6. November 2007 § Ein Kommentar

Im neuen Grundsatzprogramm der SPD, das auf dem Hamburger Parteitag beschlossen wurde, findet sich der Satz: „Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden.“ Der Soziologe Gerhard Amendt schreibt dazu:

Mit nur zwei Gegenstimmen hat die SPD in Hamburg jüngst das makabre Diktum verabschiedet: Dass nur der die menschliche Gesellschaft bewirken könne, der die männliche Gesellschaft überwinden will. In den realitätsfernen Höhen der aus Ruinen auferstandenen Utopie vom demokratischen Sozialismus ist das ein Aufruf zum Kampf gegen die Männer, nachdem der Parteitag sie in den Status der Unmenschlichkeit gerückt hat. Früher waren es die Kapitalisten. Der Parteitagsbeschluss der SPD will, dass es zukünftig generell Männer sein sollen, weil sie das „unmenschliche“ Gesellschaftssystem personifizieren. Die Rede ist nicht mehr von einem System, sondern nur noch von den Männern, die das System sind. Solch dumpfe Personifikationen gesellschaftlicher Verhältnisse sollen wohl wieder die Massen zum Handeln bewegen. Die begriffslose Wut auf komplexer und schwieriger werdende Lebensverhältnisse hat die Partei der kleinen Leute damit auf Männer als deren Schuldige verschoben. « Den Rest dieses Eintrags lesen »

Dreimal Rutschky

29. Juli 2007 § 2 Kommentare

Am 17. Juni wurde Margarete Mitscherlich 90. Ein kritischer Geburtstagsgruß von Katharina Rutschky:

Den Spießerfeminismus à la Schwarzer hat sie wohl längst hinter sich gelassen. Die Frage, ob sie sich nochmal an einer EMMA-Initiative gegen die Vermarktung einer paradigmatisch und prototypisch interpretierten schwarzen Frau beteiligen würde, beantwortet sie nicht direkt. Indirekt schon: Wer schön sei, wolle sich zeigen. Andererseits lamentiert sie über weiblichen Masochismus, angezüchtete Komplexe von Minderwertigkeit bei Frauen und Unvollkommenheitsfantasien, die sie selbst bei ihren Enkelinnen registriert. Der Schwarzer-Feminismus, für den sie sich mal ins Zeug gelegt hat, ist wohl lange passé bei der Dame, die dreimal pro Woche noch ins Frankfurter Freud-Institut wandert. Jahrgang 1917, gehört Margarete Mitscherlich einer interessanten und lehrreichen Frauengeneration an, die langsam verschwindet. Ich bekenne mich zur Idealisierung der Damen ihres Typus. Sie wollten sich emanzipieren – unter den Bedingungen der Nazis genauso wie unter denen, die das progressive Bürgertum vorher und nachher stellte. Sie wussten, was im Hinblick auf Emanzipation anstand, mussten aber doch alles alleine durchstehen. Klagen und lamentieren war ihre Sache nicht. Eher handeln und Probleme herunterschlucken.

Bei der Gelegenheit sei auch an Rutschkys wunderschönen Verriß des letzten Buches von Alice Schwarzer erinnert:

Selbst altgediente Feministinnen, Kritikerinnen, ja Feinde von Schwarzer starten jede Erläuterung zu ihrer Person mit der Einleitung, dass sie ja ihre Verdienste habe. Fragt man nach: „Und welche, jetzt mal genau?“, – wird es umso dünner, je engagierter, informierter und intellektueller die Gesprächspartnerin ist.

Und wie der sehr der zeitgenössische akademische Ferminismus an den kulturwissenschaftlichen Fakultäten in der Tradition deutsch-romantischer Zivilisationsmüdigkeit steht, zeigt Rutschky anhand des jüngsten Buches von Christina von Braun und Bettina Mathes:

Kratzt man an der Fassade, kommt nichts anderes zum Vorschein als eine Kultur- und Kapitalismuskritik, die Islam und Orient zur Folie einer bekannten Selbstkritik macht, die den „Westen“ ja tatsächlich um hohen Preis weiter nach vorn gebracht hat als andere „Kulturen“.

Erziehungsdiktatur – Neue Folge

20. Juli 2007 § 3 Kommentare

Alan Posener beklagt auf WELT-Debatte, daß Bundesjustizministerin Brigitte Zypries private Vaterschaftstests künftig unter Strafe stellen will:

Diese Woche hat das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf verabschiedet, der es Männern im Zweifelsfall erleichtern soll, ihre Vaterschaft oder Nichtvaterschaft zu klären. … In Zukunft sollen Väter, Mütter und Kinder das Recht haben, durch einen Gentest ihr biologisches Verhältnis zueinander zu klären. Verweigert einer der Betroffenen die Zustimmung, kann die Einwilligung vom Familiengericht ersetzt werden. Damit kommt die Regierung der Aufforderung des Bundesverfassungsgerichts nach, Männern einen einfachen und legalen Weg zu eröffnen, Zweifel an ihrer Vaterschaft zu überprüfen. Nach gegenwärtiger Rechtslage ist das ohne Einwilligung der Frau nicht möglich.

Jedenfalls nicht legal. Einfach ist die Überprüfung schon. Viele Labors bieten im Internet ihre Dienste an, … Wer den Test machen lässt, muss nur versichern, dass er die „Rechte Dritter“ nicht verletzt habe.

Damit ist vor allem das Recht des Kindes auf „informationelle Selbstbestimmung“ gemeint. Wird dieses Recht durch eine heimlich beschaffte Probe verletzt, so urteilte das Bundesverfassungsgericht, darf das Ergebnis nicht gerichtlich verwertet werden, etwa bei Prozessen um Unterhaltszahlungen. …

Wenn aber Justizministerin Brigitte Zypries heimliche Vaterschaftstests europaweit strafbar machen will, geht sie entschieden zu weit. Hier geht es offenkundig nicht um das „informationelle Selbstbestimmungsrecht“ des Kindes, … Zypries geht es vielmehr darum, ein Verhalten, genauer: ein Männerverhalten, das sie moralisch ablehnt, zu kriminalisieren.

So weit, so faul. Doch schon das Argument der informationellen Selbstbestimmung des Kindes hat es in sich. Ehrlich gesagt, scheint es mir das Dümmste zu sein, was ich jemals gehört habe. Bei heimlichen Vaterschaftstests geht es doch darum, daß der rechtliche Vater klären läßt, ob er auch der biologische Vater seines Kindes ist. Seit wann hat ein Kind ein informationelles Selbstbestimmungsrecht gegenüber seinen Eltern? Das informationelle Selbstbestimmungsrecht ist ein Abwehrrecht des Bürgers gegenüber dem Staat, es hat nichts mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun, schon gar nichts mit den Beziehungen zwischen Kindern und Eltern. Das informationelle Selbstbestimmungsrecht ist kein Recht des Kindes gegenüber seinen Eltern. Es ist die „Befugnis des Einzelnen, grundsätzlich selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten zu bestimmen.“ Die Eltern als die Rechtsvertreter des Kindes bestimmen somit über „die Preisgabe der persönlichen Daten“ des Kindes – und müssen selbstverständlich freien Zugang dazu haben. Es wäre außerdem zu fragen, welche „persönlichen Daten“ durch die Feststellung des Verwandtschaftsgrades denn offengelegt werden. Eltern wissen auch sonst alles über ihr Kind – Blutgruppe, Impfstatus, Krankengeschichte, Zeugnisnoten etc. Und ausgerechnet die Feststellung der biologischen Verwandtschaftsbeziehung durch einen Elternteil soll das informationelle Selbstbestimmungsrecht des Kindes verletzen? Diese Begründung für ein Verbot solcher Tests ist so offenkundig an den Haaren herbeigezogen, daß ich mich wundere, warum Juristen nicht unisono aufschreien.

Zum Vatertag

17. Mai 2007 § 2 Kommentare

Emanzipation der Väter. Ein Interview mit dem Berliner Politologen und Männerforscher Peter Döge:

Döge: (…) ich finde es auch wichtig, dass Väter ihre Interessen beim Vater-Sein nicht vergessen. Wenn man der Frage nachgeht, warum bleiben Männer kinderlos, es sind ja nicht nur Frauen kinderlos, sondern auch Männer. Da führen Männer viel stärker als Frauen an, dass sie befürchten ihre Interessen nicht mehr verfolgen zu können. Und von daher ist es schon auch wichtig, dass Männer, die Väter sind, sich auch diese Auszeit nehmen und sagen, ich möchte auch mal was für mich machen. Dasselbe Recht sollten sich auch Frauen nehmen. Es gibt ja auch die Empfehlungen, dass eine Partnerschaft, die eine Elternschaft wird, sich auch ganz bewusst diese Auszeiten vom Kind nimmt, damit auch diese Partnerschaft lebendig bleibt.

Heise: Ich würde jetzt gern mal auf diese Zeiteinheiten zu sprechen kommen. Sie haben nämlich vor einigen Jahren mal eine Studie zum Zeitbudget von Männern mitgemacht, vorgelegt. Darin heißt es, Männer, die Väter von Kindern zwischen 0 und 3 Jahren sind, widmen sich täglich 4 Stunden dem Haushalt und den Kindern. Das erscheint mir eine wahnsinnig hohe Zahl zu sein. « Den Rest dieses Eintrags lesen »

Das Muß des Monats

14. Mai 2007 § Ein Kommentar

WELT-online:

Der (EU-)Kommissar für Soziales, Vladimir Spidla, hat Europas Unternehmen und Männer zum Umdenken aufgefordert. „Man muss ganz klar sagen: Die Männer müssen mehr Aufgaben in der Familie übernehmen.“

Ähm, wieso glaubt eigentlich irgend so ein EU-Kommissar, es stünde ihm an, den Bürgern vorzuschreiben, wie sie ihr Privatleben gestalten „müssen“? Und vor allem: Wieso kann er das unwidersprochen tun? Wieso lacht keiner??

Keine ausgleichende Gender-Ungerechtigkeit!

13. April 2007 § Ein Kommentar

Katharina Rutschky:

Es wäre falsch, Kinderbetreuung und Familienarbeit, deren sich Frauen bis in die jüngste Zeit nicht entziehen konnten, nun, quasi aus Rachsucht, auch noch Männern aufzutragen. Sollen die Männer auch mal Scheiße schippen, denkt die Feministin – dass den Kindern aber mit unwilligen Vätern so wenig gedient ist wie seinerzeit mit Frauen, die zu Müttern versklavt wurden, gibt die Kinderpsychologin zu bedenken. Wenn Väter acht Wochen lang ihr Baby pflegen, wie es das Elterngeld vorsieht, so lernen sie da gewiss eine Menge, und ihre Sicht aufs Leben, nicht zuletzt die Frauen- und Familienpolitik, wird sich zum Klugen verändern. Andererseits haben die allermeisten Männer jede Weisheit, jede Einsicht, jede Erfahrung, die die Kinderpflege mit sich bringt, nach acht Wochen genauso intus wie die Frauen, die sich mangels Krippenplätzen und anderer Umstände ihren Kleinkindern so viel länger zur Verfügung gestellt haben. Man sollte jetzt Männer nicht zu etwas zwingen, von dem der Feminismus die Frauen befreit hat.

Aus eben diesem Grund ist Rutschky übrigens für Krippen. Der ganze lesenswerte Text mit weiteren guten Gründen steht hier.

Wo bin ich?

Du durchsuchst momentan Beiträge mit dem Schlagwort Männerfeindlichkeit auf By the Way ....